Artenvielfalt schützen: Bienen in den Garten locken
Es lohnt sich einmal genau hinzuhören: Überall summt und brummt es um uns, sobald wir in die Natur rausgehen. Unsere kleinen Freunde, die Insekten sind nicht nur spannend zu beobachten, sondern auch enorm wichtig für unser Ökosystem.
Ohne Bienen gäbe es kein Obst, kein Gemüse und keine Blumen, denn der Großteil dieser Pflanzen ist von der Bestäubung der Bienen abhängig. Aber auch andere Insekten sind kleine Helferlein für uns: Marienkäfer und Florfliegen zum Beispiel helfen uns bei der Schädlingsbekämpfung.
Bienen und Insekten schützen
Oft denken wir nur an die Honigbienen, doch die Artenviefalt ist bedeutend größer: Mehr als 560 Wildbienen-Arten sind bei uns zuhause!
Doch leider sind unsere kleinen Freunde stark gefährdet – fast jede zehnte Wildbienenart in Europa ist vom Aussterben bedroht. Um die Artenvielfalt zu retten, müssen wir unseren Nützlingen helfen und sie unterstützen. Und da kann jeder etwas zu beitragen! Es hilft schon, wenn Sie in ihrem Garten auf manche kleinen Dinge achten:
1. Genügend Nahrung bereitstellen
Bienen ernähren sich von Wildblumen, blühenden Kräutern und Sträuchern. Doch diese findet man natürlichen Ursprungs immer weniger in der Natur. Damit die Bienen trotzdem ausreichend Nahrung finden, können Sie ein ,,Buffet‘‘ für die Insekten errichten, indem Sie gezielt solche Pflanzen in Ihrem Garten anpflanzen! Im Optimalfall beachten Sie dabei, dass abwechslungsreiche Blumen mit verschiedenen Blütezeiten gewählt werden. Es sieht nicht nur toll aus, wenn immer etwas blüht, sondern sorgt auch dafür, dass die Bienen möglichst lange ein reichhaltiges Nahrungsangebot vorfinden.
Tipp: Wussten Sie schon, dass sich Insekten auch sehr über Trinkstellen freuen? Hierzu eignen sich hervorragend Vogeltränken und flache Schälchen. Diese positionieren Sie am besten an einem geschützten Ort direkt neben der blühenden Bienenwiese.
2. Keine Chemikalien
Was unsere kleinen Helfer gar nicht mögen, sind Chemikalien – verständlich, denn die sind richtig gefährlich für sie und vergiften oder töten sie sogar. Daher sollten Sie in Zukunft bei der Düngung und Schädlingsbekämpfung auf chemische Stoffe verzichten. Außerdem kehren dann vielleicht Nützlinge wie Marienkäfer oder Florfliegen in Ihren Garten zurück, welche Schädlinge auf ganz natürliche Art bekämpfen.
3. Nist- und Überwinterungsplätze schaffen
Auch natürliche Rückzugsorte für Insekten sind immer seltener in der Natur zu finden, was dazu führt, dass die Nützlinge keinen Platz zum Überwintern und Nisten finden. Um ihnen diese Suche zu erleichtern, können Sie mit einem Insektenhotel einen solchen Platz in Ihrem Garten schaffen! Auch Grünabfälle, Totholz oder Laubhaufen sind beliebte Rückzugsorte bei den kleinen Tierchen, also lassen sie ruhig mal etwas Unordnung in Ihrem Garten herrschen!
DIY: Ein Insektenhotel bauen
Warum?
Ein Insektenhotel bietet Bienen und anderen Nützlingen einen Platz zum Überwintern, Ablegen ihrer Eier und Großziehen des Nachwuchses. Und sie bedanken sich sogar für diese Hilfe! Im Gegenzug bestäuben sie Bäume und Blumen oder bekämpfen Schädlinge in Ihrem Garten. Es lohnt sich also doppelt, den kleinen Tierchen zu helfen!
Was brauche ich für ein Insektenhotel? – Materialliste
- 1 Obstkiste
- Alte Konservendosen
- Pflanzenstängel (Bambus, Schilfrohr)
- Dickere Äste (Kein harzendes Holz, dieses ist tödlich für Insekten)
- Dünne Ästchen
- Stroh
- Rinde
- Holzwolle
- Gitterdraht
- Schrauben
- Evtl. Kabelbinder
- Akkuschrauber
- Bohrer
Wichtig: Alle Materialien sollten NICHT chemisch behandelt sein, um die Insekten nicht zu gefährden oder fernzuhalten!
Übrigens enthalten auch billige, gekaufte Insektenhotels oft chemische Stoffe, daher taugt es mehr ein Insektenhotel selber zu bauen!
Wie baue ich ein Insektenhotel? – Anleitung
1. Konservendosen vorbereiten
Reinigen Sie die gesammelten Konservendosen zuerst gründlich und entfernen Sie alle scharfen Kanten, sodass sich die Insekten später nicht verletzten können. Jetzt befestigen Sie die Dosen mithilfe eines Akkuschraubers und Schrauben in der Obstkiste.
2. Füllmaterialien vorbereiten
Bevor Sie die Materialien verfüllen, müssen diese teilweise noch vorbereitet werden! Kürzen Sie Äste und Pflanzenstängel so, dass sie nicht aus der Holzkiste überstehen. In dickere Äste bohren Sie mit dem Bohrer vorsichtig einige Löcher, in welche die Insekten später hineinkriechen können.
3. Befüllen
Nun geht es an das Befüllen des Insektenhotels. Hierzu benutzten Sie die verschiedenen Materialien und füllen sie nach Lust und Laune in die Dosen oder Zwischenräume.
Bienen mögen die Pflanzenstängel und gebohrten Äste besonders gerne. Bei Marienkäfern und Florfliegen hingegen sind Holzwolle und Stroh beliebter. Auch Schmetterlinge sind gerne Gast in Ihrem Insektenhotel, sie bevorzugen Rinde oder dünne Ästchen.
4. Sichern
Wenn alle Materialien verfüllt sind, sollten Sie noch einmal überprüfen, ob die Dosen und Füllmaterialien gut befestigt sind. Nun nehmen Sie den Gitterdraht und ziehen diesen von außen um das Insektenhotel. Dieser verhindert nämlich, dass Fressfeinde wie Vögel das Insektenhotel plündern!
5. Platzieren
Zuletzt muss das Insektenhotel nur noch an einem passenden Ort aufgehangen werden. Hierzu können Sie Kabelbinder, Schrauben oder Ähnliches benutzen. Doch auch bei der Wahl des Ortes gilt es einige Dinge zu beachten: Insekten mögen es sonnig und geschützt vor Wind und Regen. Optimal dafür ist eine südliche oder süd-östliche Lage. Um ein wahres Schlaraffenland für die Insekten zu schaffen, wählen Sie einen Platz in der Nähe von Nahrungsquellen wie einer Blumenwiese. Außerdem sollte das Hotel mindestens 50 cm über dem Boden platziert werden, um ihre Nützlinge vor Fressfeinden zu schützen.
Schritt für Schritt
Hier finden Sie eine Video-Anleitung, um ein Bienenhotel ganz einfach nachzubauen:
Wie ist das Insektenhotel zu pflegen?
Die kleinen Nützlinge möchten am liebsten nicht groß gestört werden, daher sollte das Insektenhotel auf keinen Fall gereinigt oder bewegt werden. Gelegentlich können Sie mit einem Baumwolltuch vorsichtig Spinnenweben oder Laub von außen entfernen. Im Optimalfall bleibt das Insektenhotel über mehrere Jahre fest an einem Ort und Sie können sich jedes Jahr aufs Neue über ihre kleinen Freunde und ihre Hilfe im Garten erfreuen!
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