Die clevere Alternative: Heizen mit Holzbriketts
Mit dem sprunghaften Anstieg der Energiekosten sind Alternativen zum Heizen mit Öl und Gas besonders gefragt. Eine sichere Wärmeversorgung und deren Bezahlbarkeit haben enorm an Bedeutung gewonnen.
Holzbriketts gehören genauso wie Scheitholz und Holzpellets zur Kategorie der nachhaltigen Festbrennstoffe. Ihre Beschaffenheit und Lagerfähigkeit machen es besonders einfach, einen eigenen Brennstoffvorrat für eine sichere und kostensparende Wärmeversorgung anzulegen. Der Zeitpunkt für den Kauf und auch der Verbrauch lassen sich gut steuern und neben dem Geldbeutel profitiert auch gleichzeitig die Umwelt. Lesen Sie in diesem Artikel:
- Scheitholz vs. Holzbriketts?
- Wie unterscheiden sich Hartholz und Weichholzbriketts und welches Holzbrikett brennt am längsten?
- Wie heizt man richtig? Welchen Einfluss hat das Heizverhalten auf einen emissionsarmen Abbrand?
- Worauf muss beim Kauf geachtet werden?
Was brennt besser: Scheitholz oder Holzbriketts?
Scheitholz und Holzbriketts bestehen zu 100 % aus Holz und ihre Verbrennung ist quasi CO2-neutral. Bei beiden Brennstoffen wird während der Verbrennung nur so viel CO2 freigesetzt, wie das Holz während seines Wachstums aufgenommen hat. ABER das Scheitholz muss nach dem Sägen, Spalten und Aufstapeln erst einige Zeit lagern, bis es die optimale Restfeuchte von 15-19 % erreicht hat. Mehr erfahren: So bestimmen Sie die Brennholz-Restfeuchte
Holzbriketts hingegen werden maschinell aus Holzabfällen gefertigt. Unter Druck werden aus Sägespänen, Hobel- oder anderen Holzabfällen Presslinge geformt. Auf diesem Wege erhalten sie nicht nur ihre besondere Form. Sie überzeugen im Vergleich zu Scheitholz auch mit einem deutlich geringeren Wassergehalt und einer viel höheren Energiedichte. Da Holzbriketts aus Holzabfällen hergestellt werden, die sonst verbrannt oder im Müll gelandet wären, tragen Sie zur Verringerung von Abfall bei und helfen, wertvolle Ressourcen zu schonen.
Ein weiterer Vorteil von Holzbriketts gegenüber Scheitholz ist die einfache Lagerung. Wie wir bereits gelernt haben, muss Brennholz zunächst einige Jahre lagern, bis es „trocken“ genug zum Heizen ist. Gleichzeitig gilt es die maximale Lagerzeit im Blick zu behalten, da bereits ab fünf Jahren erste natürliche Abbauprozesse in Gang gesetzt werden, die den Heizwert des Holzes mindern. Holzbriketts können in einem trockenen Raum mit regelmäßiger Luftzufuhr beliebig lange und ohne Qualitätsverlust gelagert werden. Allerdings besteht bei Kontakt mit Feuchtigkeit die Gefahr, dass diese aufquellen oder an Heizwert verlieren und folglich nicht mehr zum Heizen geeignet sind. Aufgrund ihrer kompakten Abmessungen und Form lassen sich Holzbriketts einfach und sauber transportieren, stapeln und auf kleinstem Raum lagern. Wichtig: Beabsichtigen Sie größere Mengen in Innenräumen oder auf dem Dachboden zu lagern, sollten Sie sich vorab über die geltenden Bestimmungen zum Brandschutz informieren.
Auch beim Brennverhalten weisen Scheitholz und Holzbriketts deutliche Unterschiede auf. Holzbriketts brennen aufgrund ihrer höheren Dichte langsamer als das klassische Brennholz ab und Brennmaterial muss seltener nachgelegt werden. Gleichzeitig fällt bei der Verbrennung von Holzbriketts deutlich weniger Asche im Kaminofen an, der Reinigungsaufwand reduziert sich. Das bedeutet: geringere Kosten und weniger Aufwand. Dafür hat das Brennholz in Sachen Kaminofenfeeling die Nase vorn: auf das romantische Knacken und Knistern im Kaminofen wartet man bei Briketts aus Holz vergebens.
Gepresstes Holz zum Heizen: Weichholzbriketts vs. Hartholzbriketts
Zum Kauf angeboten werden Holzbriketts in Form von Weichholz- und Hartholzbriketts. Optisch lassen sich beide Arten leicht unterscheiden: Briketts aus Weichholz sind hell wie Sägespäne. Hartholzbriketts weisen hingegen eine deutlich dunkelbraune Färbung auf.
Wie der Name Weichholz- oder Hartholzbriketts verrät, werden Holzbriketts sowohl aus Weichhölzern wie Fichte oder Tanne (Nadelhölzer) als auch aus Harthölzern wie Eiche (Laubhölzer) hergestellt. Welcher Holzart einem Baum zugeordnet wird, entscheidet die jeweilige Rohdichte. Weichholz hat im Allgemeinen einen höheren Heizwert als Hartholz, da es weniger harzige und saftige Bestandteile enthält und somit leichter verbrennt. Hartholz hat jedoch eine höhere Dichte und ist somit schwerer als Weichholz. Das bedeutet, dass es länger brennt und weniger häufig nachgefüllt werden muss.
Schon gewusst? Weichholz hat einen höheren Heizwert als Hartholz.
Wie bei allen anderen Heizformen spielt der Heizwert eine wichtige Rolle. Als Faustregel gilt: Je geringer die Restfeuchte, desto höher der Heizwert. Die optimale Restfeuchte für das Heizen mit Scheitholz liegt bei 15 - 19 % und bei Hartholzbriketts nur bei 7 - 10 %. Ein deutlicher Unterschied, bei dem die Holzbriketts im Heizwertvergleich als Sieger hervorgehen.
Welche Holzbriketts brennen am besten und wie lange hält ein Holzbrikett?
Der Unterschied im Heizwert zwischen Hartholz- und Weichholzbriketts ist nicht ganz so deutlich, allerdings brennen Hartholzbriketts etwas länger und mit einem gleichmäßigeren Flammenspiel ab. Zum Anbrennen benötigen sie allerdings ein gutes Glutbett. Weichholzbriketts lassen sich im Vergleich einfacher entzünden und liefern schnell eine hohe Anfangshitze. Für lange Kaminabende sind sie nur eingeschränkt geeignet, da sie oft unter einem kurzen, lodernden Flammenspiel abbrennen und eine tendenziell lockere Glutmenge im Kaminofen hinterlassen.
Richtig Heizen mit Holzbriketts
Damit Umwelt und Geldbeutel gleichermaßen profitieren, sollte das Heizen mit Holzbriketts gelernt sein. Es ist ganz einfach, wenn Sie die folgenden Hinweise beachten:
- Erst Holz, dann Brikett! Vor allem Hartholzbriketts benötigen ein kompaktes Glutbett, um schnell und emissionsarm anzubrennen. Verwenden Sie zum Anzünden des Kaminofens idealerweise zunächst Holzscheite. So gehts: Kaminofen richtig anzünden
- Zeit nachzulegen? Öffnen Sie die Kaminofentür zunächst vorsichtig einen kleinen Spalt und warten Sie kurz ab, bis ein Druckausgleich erfolgt ist.
- Nun kann bei vollständig geöffneter Tür das Holzbrikett vorsichtig auf das Glutbett nachgelegt werden. Der Luftschieber sollte für eine kurze Zeit vollständig geöffnet werden.
- Warten Sie, bis das Brikett gut entzündet ist und reduzieren Sie die Luftzufuhr wieder auf Normalbetrieb.
Wichtig: Werfen Sie einen Blick in die Allgemeine Bedienungsanleitung Ihres Kaminofens. Hier sind alle für das Gerät geeigneten Brennstoffe aufgeführt. In unseren modernen DROOFF Kaminöfen dürfen Weichholz- und Hartholz-Briketts eingesetzt werden. Aber Achtung: die Briketts können sich beim Verbrennen ausdehnen. Überfüllen Sie den Brennraum nicht und achten Sie auf einen ausreichenden Abstand zur Kaminofentür.
Das Verbrennen von Holzpellets in normalen Kaminöfen ist NICHT erlaubt. Wer mit dem Einsatz von Holzpellets liebäugelt, sollte einen Blick auf unsere Pelletöfen im Kaminofendesign werfen. Ebenfalls verboten ist das Verbrennen von Braunkohle oder Steinkohlebriketts sowie alle Arten behandelter Hölzer, Altpapier, Kunststoffe oder anderweitige Abfälle. Weitere Infos zum richtigen Brennholz und ungeeigneten Brennstoffen erläutert das folgende Video:
Worauf muss beim Kauf geachtet werden?
Ein Preisvergleich zwischen Briketts und Brennholz ist nicht einfach: Brikettpreise werden nach Gewicht in Kilogramm oder Tonne angegeben, wobei der Holzpreis in der Regel in Volumeneinheiten wie Festmeter oder Raummeter berechnet wird. Auch die unterschiedlichen Holzarten und Qualitätsunterschiede erschweren den Vergleich. Ähnlich wie bei Pellets gibt es für Holzbriketts Qualitätssiegel, damit sind Sie auf der sicheren Seite. Die Einhaltung eines gewissen Mindeststandards regelt seit 2010 die Norm EN14961. Strengere Vorgaben hinsichtlich des Heizwertes, Wasser- und Aschegehalt sind für das Gütesiegel ENplus zu erfüllen. Darüber hinaus ist darauf zu achten, dass die Holzbriketts rindenfrei sind. Generell sollte auf die Verbrennung von Rinde weitestgehend verzichtet werden, sie kann zu Verrußungen, schwarzen Kaminofenscheiben sowie erhöhten Emissionen führen. Idealerweise werden die Briketts in Deutschland produziert und stammen aus einheimischer, nachhaltiger Forstwirtschaft.
Holzbriketts vs. Scheitholz – die Mischung macht´s
In Sachen Heizwert und Handhabung haben qualitativ hochwertige Holzbriketts ganz klar die Nase vorn: einfacher und sauberer Transport, platzsparende Lagerhaltung und sofort feuerfertig dank optimaler Restfeuchte. Der deutlich geringere Wassergehalt und die höhere Energiedichte reduzieren den Emissionsausstoß auf ein Minimum.
In puncto Gemütlichkeit und Bedienkomfort finden wir – die richtige Mischung macht´s. Wir lieben das prasselnde Kaminfeuer, sodass gerade an gemütlichen Abenden das ein oder andere Stück Brennholz unserer Meinung nach nicht fehlen sollte. Warum für eines entscheiden, wenn man beides zur richtigen Zeit genießen kann?