Umweltbewusst heizen: Mit dem Wald zur Energiewende
Ohne Wald geht´s nicht. Wir benötigen einen technologieoffenen Energie-Mix, um den Green Deal „klimaneutral bis 2050“ bewältigen zu können. Dabei ist der nachwachsende Energieträger Holz unverzichtbar.
Der Wald ist in mehrfacher Hinsicht ein Schatz, den es zu hüten gilt. Er ist ein wertvoller Beitrag zur Biodiversität, denn er ist Heimat von unzähligen einheimischen Tieren, Pflanzen und Kräutern. Insbesondere Mischwälder sind zudem Sauerstofflieferanten und Luftfilter. Durch die Beschattung des Waldbodens und den Effekt der Transpiration kühlen die Baumbestände die Umgebung merklich ab. Und auch sein Holz ist ein wahres Multitasking-Wunder.
Geschlossener Kohlenstoffkreislauf für nachhaltiges Heizen
Eins ist klar: Wir befinden uns am Ende des fossilen Erdzeitalters! Und das ist gut so, denn: Bei der Verarbeitung von fossilen Materialien wird zusätzliches CO2 in die Atmosphäre freigegeben, was den Klimawandel weiter beschleunigt.
Die CO2-Minderungsziele zur „Energiewende“ sind klar formuliert. Um diese zu erreichen, benötigen wir eine möglichst schnelle Umstellung von Kohle, Erdöl oder Gas hin zu erneuerbaren Energiequellen. Dazu zählen Wind, Sonne - aber auch Bioenergie, d. h. aus Biomasse gewonnene Energie. Und hier kommt Holz als Brennstoff ins Spiel: Beim Verbrennen von Holz wird nur die Menge an Kohlendioxid (CO2) freigesetzt, die der Baum während seines Wachstums aufgenommen hat. Die gleiche Menge würde auch bei natürlicher Verrottung im Wald entweichen. Durch die Pflanzung neuer Bäume sowie nachwachsender Pflanzen wird die entstehende Lücke – eine nachhaltige Waldwirtschaft vorausgesetzt - umgehend geschlossen. Der natürliche Kohlenstoffkreislauf bleibt bestehen.
Holz leistet wertvollen Beitrag zur Energiewende
Durch den Energieträger Holz werden allein in Deutschland ca. 13 Mrd. Liter Heizöl pro Jahr eingespart. Etwa 20 riesige Öltanker, die die Weltmeere nicht durchqueren. Doch wo kommt unser Brennholz her? Müssen wir befürchten, dass heimische Wälder dafür zum Opfer fallen?
Der nachhaltigen Forstwirtschaft sei Dank ist der deutsche Wald in den vergangenen zehn Jahren (Stand 2023) sogar um rund sieben Prozent gewachsen. Stolze 32 Prozent unseres Landes bestehen aus Waldflächen, 76 Prozent davon aus klimarobustem Mischwald.
Das Stammholz findet als CO2-speicherndes Material vielfältige Anwendung: Aus diesem langlebigen, hochqualitativen Baustoff entstehen ganze Häuser, aber auch Möbel, Spielzeug oder Instrumente. Restholz, Windbruch oder die Äste aus den Kronen der Bäume werden zu Brennholz weiterverarbeitet. Für Brennholz oder Pellets werden keine zusätzlichen Bäume geschlagen. Kurzum: Nachhaltig bewirtschaftete Waldflächen sichern uns unendlich lange den Energieträger Holz.
3 Top-Vorteile von Holz als Brennstoff:
- Nachwachsend: In einem System der nachhaltigen Waldwirtschaft kann Holz unendlich lange angebaut und geerntet werden.
- Kurze Transportwege: Der Kauf und Transport von Holz kann sehr klimafreundlich gestaltet werden.
- Krisensicher: Holz ist regional verfügbar und unabhängig von geopolitischen Dynamiken.
Somit ist der nachwachsende, lagerfähige, zuverlässige und lokal verfügbare Energieträger Holz die optimale Ergänzung zu Solar- und Windenergie. Um die Auswirkungen des Klimawandels einzudämmen, braucht es eine stringente Energiewende und die Abkehr von fossilen Brennstoffen. Bereits jetzt macht die Holzenergie gemessen am Wärmemarkt-Energieverbrauch in Deutschland rund fünf Prozent aus. Die privaten Haushalte greifen aktuell sogar zu 40 % auf Holz als erneuerbare Energiequelle zum Heizen oder zur Warmwassererzeugung zurück.
Ab 2024 noch emissionsärmer heizen
Schon bei der Konstruktion moderner Kaminöfen bzw. Einzelraumfeuerstätten wird der Fokus auf eine hocheffiziente und emissionsarme Verbrennung gelegt. Sie tragen somit einen wertvollen Beitrag zur Entlastung der häufig mit fossilen Energieträgern betriebenen Zentralheizungen bei.
Sekundäre Emissionsminderungstechniken wie Partikelabscheider, Katalysatoren oder unsere elektronische Abbrandsteuerung fire+ führen zu weiteren deutlichen Emissionssenkungen und können sogar vor Fehlbedienung (falsche Holzauflagemenge, falsche Luftzufuhr etc.) schützen.
Ein Ergebnis, das sich messen lassen kann: Die Luftqualität in Deutschland verbessert sich kontinuierlich. Dabei liegt der Feinstaub-Anteil durch Holzbefeuerung mit rund 20 % bereits jetzt deutlich unter dem Wert von 37 %, die der Straßenverkehr (Reifen- und Bremsenabrieb eingerechnet) verursacht.
Aber das geht noch besser: Die zweite Stufe der Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetztes (BImSchV) sieht vor, dass bis zum 31. Dezember 2024 weitere drei Millionen Öfen, die zwischen 1995 und dem 21. März 2010 in Betrieb genommen wurden und nicht den aktuellen Grenzwerten entsprechen, stillgelegt, nachgerüstet oder ausgetauscht werden müssen. Die Folge wird spürbar sein, denn moderne Brennstätten verursachen nicht nur bis zu 85 Prozent weniger Emissionen. Sie benötigen auch deutlich weniger Brennstoff für die gleiche Wärmeleistung. Auch auf diesem Wege schonen wir unsere Wälder, fördern den Holzzuwachs und die damit verbundene CO2-Bindung.
Tipp: Dreamteam Kaminofen und Wärmepumpe
Der Trend geht zur Hybridheiztechnik: Kombinieren Sie Ihre emissionsarme Wärmepumpe mit Ihrem wasserführenden Kaminofen. Genießen Sie die gemütliche Wärme vor dem Kaminofen, wenn es kalt wird und die Luftwärmepumpe nicht mehr genügend Leistung bringt. Gleichzeitig senken Sie Ihre Stromkosten. Ausführliche Infos finden Sie in unserem Herzglut-Artikel Cleverer Mix: Heizen mit Wärmepumpe und Kaminofen.
Der Wald bietet ein riesiges Potential raus aus der Klimakrise.